Zahl der Nutztierrisse steigt weiter an. Bundesländer sollen Entnahme von verhaltensauffälligen Wölfen vereinfachen. Allein in Brandenburg leben schon heute mehr Wölfe als im 15-mal größeren Schweden.
(Berlin, 30. April 2021) Anlässlich des Tag des Wolfes macht die Initiative Wolf bleibt Wolf aufmerksam auf stark zunehmende Risse von Nutztieren: Im Jahr 2019 waren es bereits knapp 2.900 Fälle – darunter vermehrt Pferde und Rinder. Im Frühsommer 2021 werden nach Hochrechnung bereits annährend 2.000 Wölfe in Deutschland leben. Der Bestand wächst jährlich um etwa 30 Prozent. Der Präsident der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, Breido Graf zu Rantzau fordert aus Sorge um den Erhalt der Weidetierhaltung: „Wir müssen in Deutschland einen Akzeptanzbestand für den Wolf festlegen und brauchen ein aktives Management.“
Nach Angaben der Initiative Wolf bleibt Wolf leben allein in Brandenburg schon jetzt mehr Wölfe als im 15-mal größeren und dünner besiedelten Schweden. Das birgt erhebliches Konfliktpotenzial. Die Initiative Wolf bleibt Wolf fordert die Bundesländer auf, ihren Spielraum zu nutzen und über den Verordnungsweg die Entnahme von verhaltensauffälligen Wölfen zu vereinfachen und rechtssicher zu gestalten. Laut Bundesnaturschutzgesetz dürfen theoretisch seit Anfang 2020 auffällige Wölfe per Ausnahmegenehmigung getötet werden. Aufgrund rechtlicher Unklarheiten wurden bis heute lediglich in Niedersachsen vier Problemwölfe entnommen.